Rückenschmerzen

Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung Deutschlands klagte schon einmal über Rückenschmerzen (Kreuzschmerz).

Der Rückenschmerz, im Sinne von Kreuzschmerz (low back pain), wird als Schmerz im Rückenbereich unterhalb des Rippenbogens und oberhalb der Gesäßfalten mit oder ohne Ausstrahlung und mögliche weitere Beschwerden verstanden [1].

In ca. 15 % der Fälle liegen spezifische Rückenschmerzen vor, d. h. es bestehen eindeutige Ursachen (z. B. Entzündung von Gelenken und Synchondrosen/knorpelige Verbindung zwischen zwei Knochen, Kompression nervaler Strukturen; Trauma, Frakuren/Knochenbrüche, Tumoren etc.) und Korrelationen mit bildgebenden Verfahren. 
In der Mehrzahl der Fälle (ca. 85 %) liegen unspezifische Rückenschmerzen vor, d. h. es besteht kein sicherer kausaler Zusammenhang zwischen Beschwerdeangabe, klinischem Befund und bildgebender Diagnostik. Ursachen der unspezifischen Rückenschmerzen sind z. B. funktionelle Zustände.

Rückenschmerzen gelten als die häufigste Ursache für eine Behinderung bei jungen Menschen unter 45 Jahren.

Nach Art des Schmerzes werden Rückenschmerzen wie folgt unterteilt: 

  • Lumbago – plötzlich auftretende Schmerzen im Lendenbereich, Hexenschuss, Überbelastung in der Kreuzbeingegend
  • Lumbalgie – chronische, dauerhafte Rückenschmerzen
  • Ischialgie (Ischiassyndrom) – Schmerzen im Versorgungsgebiet des Ischias-Nerven mit Ausstrahlung ins Bein (s. u. "Ischialgie/Lumboischialgie")
  • Lumboischialgie – Schmerzen im Bereich der Lenden und des Versorgungsgebietes des Ischias-Nerven mit Ausstrahlung ins Bein (s. u. "Ischialgie/Lumboischialgie")

Verlauf und Prognose: Rückenschmerzen können akut oder chronisch sein. Von akuten Rückenschmerzen spricht man, wenn die Schmerzen nicht länger als 12 Wochen andauern. Sie sind meist harmlos und verschwinden spontan (von selbst). In jedem dritten Fall werden die Schmerzen chronisch. Von chronischen Rückenschmerzen spricht man, wenn die Schmerzen – kurzfristig rezidivieren (wiederkehren) oder andauernd – über drei Monate anhalten. 
Bei 85 Prozent lässt sich der Schmerz nicht auf eine spezifische Strukturstörung zurückführen. 

Halten die Rückenschmerzen länger als drei Tage an, sollte eine medizinische Abklärung erfolgen. Gehen die Rückenschmerzen mit neurologischen Begleitsymptomen (Lähmungserscheinungen, Kribbeln oder Empfindungsstörungen der Beine) einher, ist eine sofortige ärztliche Konsultation erforderlich.

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